“A bon entendeur” deckt auf: Hörgeräte sind in der Schweiz (zu) teuer!

Donnerstag, 10. April 25

Am 8. April hat das Westschweizer Fernsehen in der Sendung “A bon entendeur” das Thema Hörgeräte-Versorgung unter die Lupe genommen. Der gut recherchierte und wertvolle Beitrag brachte die ernüchternde Realität auf den Punkt: Seit der Einführung des Pauschalsystems können sich viele Menschen in der Schweiz kein adäquates Hörgerät mehr leisten. Auch Pro Audito kam in der Sendung zu Wort. 

Drei Menschen mit Schwerhörigkeit berichten bei “A bon entendeur” von ihren Erfahrungen beim Hörgerätekauf. Ihre Erfahrungsberichte unterlegt Heike Zimmermann, Co-Geschäftsleiterin von Pro Audito Schweiz, mit handfesten Zahlen und Fakten. Befragt werden ausserdem ein Akustiker, eine HNO-Ärztin, ein Politiker und der Preisüberwacher der Schweiz, Stefan Meierhans. Neben vielen anderen wichtigen und interessanten Informationen rund um die Hörgeräteversorgung bleiben vor allem diese  Aussagen haften:

  • Die Reform der AHV / IV im Jahr 2011 hat nicht das gewünschte Ergebnis gebracht: Die Hörgerätepreise in der Schweiz sind – auch im Vergleich zum Ausland – sehr hoch.
  • Der Hörgeräte-Markt ist in der Schweiz intransparent und ein Preisvergleich für Kund:innen äusserst schwierig.
  • Die Herstellungs- und Materialkosten für Hörgeräte sind verhältnismässig tief (CHF 80 -160). Der Preis für die Hörgeräte  wird mit hohen Kosten für Forschung und Entwicklung begründet – ähnlich wie bei Medikamenten.
  • In vergleichsweise günstigen Hörgeräten ist die gleiche Technik verbaut, wie in den High-End-Geräten. Unterschiede gibt es bei den Einstellungsmöglichkeiten.

Der Bericht zeigt: Für Menschen mit Schwerhörigkeit ist es sehr schwierig eine wohlinformierte Entscheidung beim Hörgerätekauf zu treffen. Heike Zimmermann von Pro Audito fordert: “Diese Intransparenz ist nicht hilfreich, wenn es um die rechtzeitige Versorgung mit Hörgeräten geht. Und es kann auch nicht sein, dass Menschen gezwungen sind, ihre Hörgeräte im Ausland zu erwerben, weil sie es sich in der Schweiz nicht leisten können. Das muss sich ändern! Darauf müssen alle Beteiligten – die Hörgerätebranche, die Akustiker, die Politik und die Sozialversicherungen gemeinsam hinarbeiten.”

Neugierig geworden? Dann schauen Sie hier den ganzen Beitrag: “A bon enetendeur” vom 08. April 2025 – Thema Hörberäteversorgung

 

 

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