

Was für eine Aussicht !

Napoleon Museum

Beim Mittagessen am See

Beim Apero

Prost !
AUSFLUG VOM 2. JULI 2022 ZUM 100 JAHR-JUBILÄUM DES VEREINS
Unsere Reisegesellschaft startete um 8.30 Uhr in einem sehr komfortablen Car der Firma Galliker beim ehemaligen Bahnhof Oberstadt in Baden, wo unser gelungener Ausflug bei prächtigstem Wetter nach knapp 10 Stunden auch wieder endete. Der Tagesausflug war geprägt von wunderschönen Landschaften, einer guten Portion Geschichte sowie kulinarischen Köstlichkeiten.
Auf der Fahrt zu unserem Hauptziel, dem Schloss Arenenberg in Salenstein, machten wir im Restaurant Rössli in Illnau/ZH einen Stärkungshalt mit Kaffee und Gipfeli.
Je länger die Fahrt, umso schöner das Panorama. Ein erster Höhepunkt war die traumhafte Aussicht von einer Anhöhe aus auf den Untersee mit der dahinter liegenden Halbinsel Reichenau. Der Weg nach Salenstein führte uns auch durch verschiedene malerische Dörfer mit schmucken Riegelhäusern.
Das Schloss Arenenberg liegt auf der gleichnamigen Anhöhe. Der interessantere Teil seiner Geschichte beginnt im Jahr 1817, als es von der Exkönigin Hortense de Beauharnais gekauft wurde. Als begabte Romantikerin pflegte sie das Harfen- und Klavierspiel und betätigte sich auch als Dichterin und Komponistin. Sie liess das Anwesen nach Ihren Vorgaben umbauen und zog 1818 mit ihren Söhnen ins renovierte Schloss ein. Ihr Sohn Louis Napoleon, der spätere Kaiser Napoleon III, war damals zehnjährig. Auch er war vielseitig begabt und wurde von Professoren aus Konstanz im Schloss unterrichtet. Er diente der Schweizer Armee als Offizier und erhielt 1832 von der Gemeinde Salenstein das Ehrenbürgerrecht. Nach seinem Tod im Jahre 1873 besuchte seine Gattin, Kaiserin Eugénie , noch mehrmals das Schloss und schenkte es schliesslich 1906 dem Kanton Thurgau, der sich verpflichtete, darin ein Napoleon-Museum einzurichten.
Aufgeteilt in zwei Gruppen zeigten uns ein Führer und eine Führerin das Museum. Während die Zimmer im Parterre gesellschaftlichen Anlässen dienten, war das erste Geschoss dem Privatleben reserviert. In der zweiten Etage befanden sich die Kammern und Diensträume des Personals. Feine Seidentapeten verschiedener Farben zieren die Räume, in denen auch weitgehend originales Mobiliar, sowie Gebrauchs- und Dekorationsgegenstände ausgestellt sind. Speziell ist das Klavier von Hortense im oberen Salon; es ist ein Unikat mit perlmutterbestückten Tasten. So sah „schöner wohnen“ vor 200 Jahren aus.
Das ganze Anwesen, das auch eine kleine Kapelle beherbergt, ist von einem wunderschönen und sehr gepflegten Park umgeben, mit herrlicher Aussicht auf den See und das weitere Panorama. Auf dem grossen Areal befindet sich auch die 1907 durch den Kanton Thurgau eingerichtete Landwirtschaftliche Schule, heute umbenannt in Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg.
Nach der Schlossführung steuerten wir das Seehotel SCHIFF in Mannenbach an. Es liegt direkt am Untersee. Nach dem Jubiläumscüpli unter Schatten spendenden Bäumen setzten wir uns im Garten an festlich gedeckte Tische. Das angekündigte „Menu Surprise“, bestehend aus Salat Caprese und Saltimbocca alla romana, ergänzt mit Weissweinrisotto, vermochte die hohen Erwartungen zu erfüllen, ebenso das fleischlose Menü mit Blätterteigpastetli und Gemüsestroganoff. Den Abschluss der festlichen Tafel bildete eine Portion Coupe Romanow.
Mit der Rückreise durch die schönen Landschaften der Ostschweiz beendeten wir unseren geselligen und interes-santen Jubiläumsausflug. Zum Schluss bedankten wir uns bei den Organisatoren und dem zuverlässigen Chauffeur Martin Zimmermann mit einem kräftigen Applaus.
Heriberto Rudolph