WIE BITTE? – Silvio Zgraggen motivierte sein Publikum mit Tipps und Tricks für ein besseres Verstehen
(jk) Erfreulich viele Besuchende vermochte der Vortrag von Silvio Zgraggen vom Freitagabend, 20. September, in den Brugger Süssbachsaal anzulocken. Der Vorstand von Pro Audito Baden und Aargau Ost engagierte den Zuger Psychotherapeuten Silvio Zgraggen zu einem rund einstündigen Vortrag. Der Funke ins Publikum sprang schnell, denn da Zgraggen selbst von Schwerhörigkeit betroffen ist, kam dem Publikum so vieles bekannt vor (es befanden sich übrigens nur zwei „voll“ hörende Begleitende im Saal). Zgraggen ermunterte die Anwesenden, sich keinesfalls zu verstecken, offen, vor allem in Gesellschaft, auf die eigene Schwerhörigkeit aufmerksam zu machen und auch die heutzutage sehr guten technischen Hilfsmittel in Anspruch zu nehmen. Der Referent betonte mehrmals, dass Schwerhörige mit Hören, Verstehen und danach oft noch etwas Kombinieren, ein sehr anspruchsvolles Leben hätten. Natürlich ist dies auf der andern Seite auch für die Angehörigen anspruchsvoll. Nicht nervös werden, Ruhe bewahren und sich auch Ruhe gönnen sind gute Rezepte. Ebenfalls ratsam ist es – wie im Anschluss an den Vortrag geschehen – sich mit andern Betroffenen auszutauschen. Das stelle immer auf. Und genau da schliesst sich der Kreis zur Organisatorin des Anlasses, beendigte Silvio Zgraggen seine Ausführungen: Man solle nicht zögern, Lippenlesekurse und andere Angebote von Pro Audito auszuprobieren. Mit Gleichbetroffenen gehe dies zudem einfacher. Bei einem Apéro konnten sich die Zuhörenden im Anschluss an den Vortrag austauschen und informieren. Diese Möglichkeit wurde rege benutzt. Text : Jacqueline Keller / Fotos : Julie Varghaiyan
Dann schreibt auch Silvia Müller-Morgenegg über unseren Vortrag :
Zum angesagten Vortrag von Pro Audito im Brugger Süssbachsaal am 20. 9. kamen viele interessierte Zuhörende angereist.
Der Referent Silvio Zgraggen, Psychotherapeut, sprach über Tipps und Tricks, um besser zu verstehen, auch um gut verstanden zu werden. Mit dem Hauptanliegen, nicht zu schnell, laut genug und deutlich zu sprechen mit den Menschen, die mit einen Hörverlust in ihrem Alltag umgehen müssen.
Die Erklärungen waren mittels eines grossen Ohr-Modells gut zu verstehen: wo der Ton herkommt, hingeht und dort bewirkt wenn er ankommt.
Kleine Diskussionen und Fragen waren immer direkt mit dabei, der Redner ging verständnisvoll und aufmerksam darauf ein. So unterschiedlich die Menschen, so verschieden die Befindlichkeiten, die Bedürfnisse, die Möglichkeiten, besser zu hören. Viele diverse Anregungen durften wir empfangen, und erlebten bei einem sehr feinen Apéro die Verbundenheit. Darüber reden, sich öffnen, nachfragen, oder eine andere Wortwahl erbitten, so erläuterte in seinen Anregungen. Er tut es selber bewusst auch, in Klarheit, das hat mir imponiert. Es ermöglicht eine grössere Kontaktnahme, gewiss mit etwas mehr Zeitaufwand, aber menschlich lohnend.