Ich höre schlechter – und jetzt?
Die meisten Menschen warten zu lange, bevor Sie dem Hörverlust den Kampf ansagen. Pro Audito empfiehlt:
Sofort handeln, wenn das Gehör streikt
Voraussetzung für die erfolgreiche Behandlung eines Hörverlustes ist die Diagnose durch eine Ohrenärztin oder einen Ohrenarzt. Hier gilt die Devise: Je früher desto besser. Denn: Wird ein Hörverlust nicht versorgt, verändert sich die Signalverarbeitung im Gehirn. Das Gehirn „gewöhnt“ sich sozusagen an die Hörlücken und verlernt buchstäblich das Verstehen. Es ist also wichtig, einen Hörverlust früh zu erkennen und gegenzusteuern.
Behandlungsoptionen bei Hörverlust
In manchen Fällen ist ein Hörverlust vorübergehend und die Ursache kann mit Unterstützung passender Medikamente behoben werden. Beispielsweise nach einem Hörsturz oder einer akuten Mittelohrentzündung. Gerade bei Schalleitungsschwerhörigkeit hilft häufig ein operativer Eingriff. Chirurgen entfernen zum Beispiel Wucherungen oder ersetzen versteifte Gehörknöchelchen und stellen damit das Hörvermögen ganz oder teilweise wieder her.
Ist der Hörverlust dauerhaft gibt es, je nach Schweregrad, verschiedene Optionen: Naheliegend und für die meisten Menschen mit leichter bis hochgradiger Schwerhörigkeit sinnvoll, sind Hörgeräte. Ganz wichtig: Wer sich frühzeitig versorgt, gewöhnt sich leichter an Hörgeräte und versteht langfristig besser. Bei Personen mit sehr grossem Hörverlust, nützen Hörgeräte nicht mehr. Hier können Teil- oder Vollimplantate (Cochlea-Implantate) helfen.
Hörtraining mit Lippenlesen hilft Verstehen
Auch das beste Hörgerät oder Cochlea-Implantat vermag einen Hörverlust nicht vollkommen zu kompensieren. Doch Sie können die Lücke verkleinern, indem Sie neue Fähigkeiten und Techniken lernen, um besser zu hören und zu verstehen. Ein gezieltes Hörtraining mit Lippenlesen ist ein unersetzlicher Baustein für besseres Sprachverständnis – sowohl für Hörgeräte Träger:innen, also auch für Cochlea-Implantierte.