Vergangenen Mittwoch protestierte Pro Audito gemeinsam mit einer Vielzahl von anderen Behindertenrechtsorganisationen für die lägst überfällige Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention (wir haben berichtet). Mit einer mobilen Höranlage sorgten wir für mehr Barrierefreiheit während der Reden. Pro Audito konnten sensibilisieren und auf unserer Forderungen aufmerksam machen: Mehr Barrierefreiheit, der Zugang zu Assistenz und Hilfsmitteln, Partizipation und Barrierefreiheit in den Medien standen im Zentrum unserer Forderungen. Ein Meer an Ballonen unterstrich dies und machte uns als Organisation unübersehbar. Mehr zum Hintergrund und unseren Forderungen finden Sie hier.
Wir wehren uns
Mitbestimmung, Wahlfreiheit und Teilhabe für Menschen mit Behinderungen sind nicht gesichert. Die Schweiz hat aktuell zwar die Behindertenrechtskonvention, aber nicht das BRK-Fakultativprotokoll ratifiziert. Das BRK-Fakultativprotokoll ist für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz besonders wichtig: Es räumt ihnen das Recht ein, sich bei Verletzungen an den UN-BRK Ausschuss zu wenden. Dies unter der Voraussetzung, dass alle innerstaatlichen Beschwerdemöglichkeiten ausgeschöpft sind. Stellt der Ausschuss einen Verstoss gegen die Konvention fest, spricht er eine Empfehlung an den Vertragsstaat aus. Der Staat wird verpflichtet, innerhalb von 6 Monaten Rechenschaft über die eingeleiteten Massnahmen abzulegen. Dieses Vorgehen hat sich in der Schweiz bei anderen Konventionen bewährt: so z.B. bei denjenigen gegen Folter, zur Beseitigung der Rassendiskriminierung oder für die Rechte der Frauen sowie Kinder. Die Umsetzung der Rechte und die Gleichberechtigung konnten dadurch vorangetrieben werden. Es darf nicht sein, dass Menschen mit Behinderungen ihre Rechte nicht vor dem zuständigen UN-Ausschuss geltend machen können.
Mit dem Beitritt zur UN-BRK hat sich die Schweiz dazu verpflichtet, die gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben zu gewährleisten, dazu gehören auch Menschen mit Schwerhörigkeit.
Petition jetzt unterschreiben
Die Realität sieht leider anders aus: Die Schweiz hat noch keinen richtigen Plan! Unterschreiben Sie jetzt die Petition, damit die Schweiz endlich aufwacht. Menschen mit einer Behinderung erhalten damit eine adäquate Möglichkeit, sich bei Verstössen gegen die UNO-BRK zur Wehr zu setzten. Hier unterschreiben!
Der 14jährige Sekschüler Juri Wyss hat uns wärend des ganzen Tags begleitetet, Pro Audito Luft geschuppert und den Beruf des Mediamatikeres kennengelernt. Neben Social-Mediaposts und Fotos ist dieses Video entstanden. Herzlichen Dank Juri!