Gesellschaftliche Kosten von Schwerhörigkeit pro Jahr in der Schweiz: CHF 7 Milliarden.
Eine Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (OBSAN-Bericht) liefert eine systematische Übersicht zu Hör- und Sehbeeinträchtigungen in der Schweiz und nennt Zahlen, die erschrecken. Pro Audito fordert: Diese Fakten müssen Konsequenzen haben!
CHF 7 Milliarden total respektive CHF 786.- pro Einwohner und Jahr – so viel gesellschaftliche Kosten verursacht Schwerhörigkeit in der Schweiz. Das bedeutet im Klartext: Keine andere Behinderung führt in der Schweiz zu derart hohen gesellschaftlichen Kosten wie die Hörbehinderung. Und selbst die unter Dauerprävention stehenden Suchtkrankheiten Alkohol (2,8 Milliarden) und Rauchen (3,9 Milliarden) haben weniger exorbitante finanzielle Folgen.
Der grösste Anteil der 7 Milliarden entfällt auf die krankheitsbedingt verringerte Lebensqualität der Betroffenen, gefolgt von den wirtschaftlichen Produktivitätsverlusten als Folge der reduzierten Erwerbstätigkeit. Und: Wäre ein Teil der betroffenen Personen nicht mit Hörgeräten versorgt, wären die Kosten um fast einen Drittel höher.
Pro Audito findet: Das geht uns alle an!
Pro Audito Co-Geschäftsleiterin Heike Zimmermann: „Neben den wirtschaftlichen Faktoren darf man das riesige individuelle Leid nicht vergessen, das hinter diesen Zahlen steckt. «Krankheitsbedingt verringert Lebensqualität» klingt abstrakt, gemeint sind aber zum Beispiel Einsamkeit, Isolation und Depression. Und auch das Umfeld leidet mit, wenn ein Familienmitglied nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen kann. Das wünscht sich niemand!“ Und doch: Die Zahlen zu den gesellschaftlichen Kosten belegen den Handlungsbedarf in Politik und Gesellschaft. „Das geht uns alle an! Lasst uns nach Lösungen suchen“, so Zimmermann weiter.
Pro Audito fordert: Die zuständigen Institutionen müssen die gesellschaftliche Relevanz des Themas Schwerhörigkeit anerkennen und gemeinsam mit den Behindertenorganisationen nach Lösungen suchen.
