Preisüberwacher kritisiert Hörgerätepreise in der Schweiz

Montag, 03. Februar 20

Hörgeräte kosten in der Schweiz mehr als in anderen europäischen Ländern. Das schreibt der Preisüberwacher in seinem jüngsten Newsletter. Laut Schätzungen der Hörgerätehersteller werden in der Schweiz rund 80’000 bis 85’000 Hörgeräte pro Jahr verkauft. Der Medianpreis für ein Hörgerät ab Werk liegt bei 600 Franken.

Im Ausland sind Hörgeräte günstiger
In Frankreich liegt dieser Median im Vergleich zur Schweiz bei 81 Prozent, in Deutschland bei 76, in Dänemark bei 69 und in Grossbritannien bei 66. Besonders positiven Einfluss auf das Preisniveau – so der Preisüberwacher – hat eine zentrale öffentliche Beschaffung, wie sie beispielsweise in Grossbritannien bereits betrieben wird.

Konkrete Forderungen
Der Preisüberwacher fordert deshalb auch für die Schweiz eine öffentliche Beschaffungspolitik. Dies solle durch eine Bundesstelle direkt bei den Herstellern mittels Ausschreibung erfolgen. Die Abgabe werde über regionale Zentren organisiert.

Preise in der Schweiz oft nicht transparent
Des Weiteren kritisiert der Preisüberwacher, dass die Preise in der Schweiz nicht transparent sind. Bei Offerten wird oft mit Pauschalen gearbeitet, es sei wenig erkennbar, welches der effektive Preis für das Gerät und welches der Preis für die Dienstleistung sei. Den Betroffenen rät er, mehrere Offerten einzuholen.

Pro Audito Schweiz begrüsst die Gegenüberstellung der Hörgerätepreise und –Abgabesysteme durch den Preisüberwacher und verweist auf die aktuelle Studie des Bundesamtes für Sozialversicherungen, die das Thema der intransparenten Preispolitik ebenfalls aufnimmt. Pro Audito Schweiz wirkt bei dieser laufenden Studie mit. Wir haben berichtet.

 

 

 

 

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