«Ist das ein Witz?» Das war meist die Reaktion, wenn Gianni bei der Arbeit erwähnte, dass er schwerhörig ist. Der heutige Pensionär kommt mit seinen Hörgeräten so gut zurecht, dass sie ihn buchstäblich an nichts hindern.
Gianni hat in seinem Leben oft im Rampenlicht gestanden. Als Politiker kandidierte er sogar einmal für den Nationalrat. Als er in den Ruhestand geht, hat er viel erreicht und wohl die meisten seiner beruflichen Ambitionen verwirklicht. So kann es jede:r auf Giannis Website nachlesen. Was dort nicht steht: mit vierzig, also in der vielzitierten „Rush-Hour des Lebens“, stellt Gianni plötzlich fest, dass er nicht mehr so gut hört. Gianni hat einen Hörverlust von etwa 60%, vor allem mit den tiefen Tönen hat er Schwierigkeiten. Genetisch bedingt ist das wohl eher nicht, denn in der Familie ist sonst niemand schwerhörig. „Aber im Grunde“, meint Gianni, „hat mich die Ursache auch nicht interessiert. Ich war erst vierzig und hatte im Beruf noch viel vor. Das hat mir Sorgen gemacht. Und natürlich die Familie – meine Frau und die vier Kinder.“
„Ich sehe das als ein technisches Problem“
Zwei Jahre dauert es, bis Gianni so weit ist und sich die ersten Hörgeräte zulegt. „Ich bin von Natur aus ein positiv denkender Mensch, ein Optimist. Das hat mir damals geholfen“, erinnert er sich. Das allein erklärt aber nicht, warum Gianni mit seiner Schwerhörigkeit scheinbar so mühelos zurechtkommt. Er meint nachdenklich: „Viele Menschen mit Schwerhörigkeit haben ein grosses Akzeptanzproblem. Und wenn man darauf beharrt, dann wird es irgendwann eben auch ein psychisches Problem. Ich finde, man muss den Leuten klarmachen: auch wenn sie schwerhörig sind, sind sie ganz normale Personen.“ Normale Personen, die es aber im Alltag dennoch schwerer haben als gut hörende Menschen. Dazu Gianni: „Ich sehe das eher als ein technisches Problem, das man lösen muss.“
Und das tut er: In dreissig Jahren trägt Gianni sechs verschiedene Hörgeräte. „Die ersten waren noch mit Fernbedienung“, erinnert er sich. Die Technik entwickelt sich weiter, und für Gianni wird es einfacher: „Die fünften Hörgeräte, die ich hatte, waren fantastisch“, schwärmt er. „Die waren sozusagen der Ferrari unter meinen Hörgeräten. Meine jetzigen Hörgeräte sind nicht mehr so speziell, ich höre zum Beispiel nicht, was hinter mir ist, sondern nur 180 Grad.“ Aber grundsätzlich, sagt Gianni, ist er mit den Hörgeräten „immer noch sehr zufrieden.“
Nicht jede:r erzielt mit Hörgeräten so gute Ergebnisse wie Gianni. Trotzdem: Lesen Sie die ganze Geschichte im aktuellen Dezibel und lassen Sie sich von Giannis optimistischer Einstellung inspirieren. Es lohnt sich !