In wenigen Tagen startet die Inklusionsinitiative (wir haben berichtet). Pro-Audito-Präsident Georg Simmen ist Mitglied des Initiativkomitees. Weshalb er sich engagiert, hier im Interview.
Weshalb engagierst du dich bei dieser Initiative?
Ich finde, die Inklusionsinitiative setzt auf der richtigen Ebene an. Teilhabe ist mir persönlich enorm wichtig, denn wenn wir uns nicht gleichberechtigt einbringen können, wird es nie echte Inklusion geben. Die 1,3 Millionen Menschen mit Schwerhörigkeit sind die grösste Behindertengruppe der Schweiz. Weil unsere Behinderung unsichtbar ist, sind wir in besonderem Masse darauf angewiesen, dass die Bevölkerung für das Thema Behinderungen / spezielle Bedürfnisse sensibilisiert wird.
Du hast selbst eine starke Schwerhörigkeit. Wie äussert sich das?
Ich trage seit 35 Jahren Hörgeräte. Meine Hörgeräte sind auf meinen anspruchsvollen Berufsalltag als Rechtsanwalt ausgerichtet. Das sind leistungsstarke Computer, die ich mit meinem Handy oder zum Beispiel einem Zusatzmikrofon koppeln kann. Dank dieser Hilfsmittel bin ich integriert und kann beruflich und sozial teilhaben. Das ist ein riesiges Glück. Dennoch stosse auch ich in meinem Alltag immer wieder auf Barrieren…
Weshalb ist die Inklusionsinitiative so wichtig?
Seit 23 Jahren gibt es in unserer Verfassung ein Verbot der Diskriminierung aufgrund von Behinderung. Die Schweiz hat zudem ein Behindertengleichstellungsgesetz und die UNO-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Trotzdem haben Menschen mit Behinderungen nicht denselben Zugang zu Menschenrechten wie nicht behinderte Menschen. Das muss sich ändern!
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Nicht vergessen: Die Inklusionsinitiative startet am 27. April mit der Unterschriftensammlung. Sie sind herzlich eingeladen, beim Start-Event dabei zu sein: Mehr über das Start-Event am kommenden Donnerstag erfahren.