Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat die Situation von schwerhörigen und gehörlosen Menschen in der Berufsbildung unter die Lupe genommen. Pro Audito lieferte wertvolle Expertise und machte sich stark für barrierefreie Kommunikation.
Unter dem Titel „Gehörlose und Hörbehinderte und ihr Zugang zur Berufsbildung“ hat das SBFI kürzlich einen Abschlussbericht zum Projekt veröffentlicht. Fazit: In der Berufsbildung existieren zwar verschiedene Unterstützungsangebote für Lernende mit Höreinschränkung. Es besteht allerdings in vielen Bereichen noch Optimierungsbedarf.
Pro Audito hat das Projekt begleitet und sich insbesondere beim Thema barrierefreie Kommunikation engagiert. Denn: Lippenlesen, Untertitelung, Schriftdolmetschen, Höranlagen und andere technische Hilfsmittel sind für Menschen mit Schwerhörigkeit in der Berufsbildung wichtig und notwendig. Neben Pro Audito haben unter anderem auch der Schweizerische Gehörlosenbund und Sonos in der Projekt-Begleitgruppe mitgearbeitet.
Wie geht es jetzt weiter?
Verschiedene Massnahmen sollen in Zukunft den Zugang zur Berufsbildung für Gehörlose und Hörbehinderte verbessern. So zum Beispiel:
- Videos zur Berufswahl mit Untertiteln
- Förderung der Sichtbarkeit von Betrieben, die Lernende mit Beeinträchtigungen einstellen
- Schaffung einer Anlaufstelle pro Sprachregion
- usw.
Was sagen die Hörbehinderten-Organisationen?
Das Thema sei komplex und die Herausforderungen, die sich tagtäglich in der Praxis stellen, könne der Bericht nicht komplett abbilden – so urteilen abschliessend die beteiligten Betroffenen-Organisationen. Zudem, so meinen einige, seien die beschlossenen Massnahmen teilweise etwas zu vage.
Jolanda Galbier, Co-Geschäftsleiterin von Pro Audito Schweiz und Mitglied der Begleitgruppe findet: „Der Bericht ist trotzdem ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung. Dabei darf es aber natürlich nicht bleiben. Wir hoffen, dass jetzt alle – also die Akteure in der Berufsbildung, der Invalidenversicherung und auch die Betroffenen-Organisationen an einem Strang ziehen, um die beschlossenen Massnahmen schnellstmöglich umzusetzen.“
Hier können Sie den vollständigen Bericht herunterladen: Gehörlose und Hörbehinderte und ihr Zugang zur Berufsbildung