Mia Sophie Willener ist für ihre Arbeit mit dem «Swiss Diversity Award 2021» ausgezeichnet worden.
«Visuell lautere» Hörgeräte hat die Luzerner Design-Studentin Mia Sophie Willener entworfen. Die technische Umsetzung der Prototypen ist zwar noch Zukunftsmusik, aber die Idee ist interessant: Das Hörgerät als Hingucker, wie muss man sich das vorstellen? Pro Audito hat nachgefragt…
Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Ich bin durch die Stadt gelaufen und habe ganz zufällig bei verschiedenen Hörakustikgeschäften die Werbung gesehen. Irgendwie ging es immer darum, dass die Geräte ganz klein und möglichst unsichtbar sind. Das hat für mich keinen Sinn gemacht und ich habe mich dann gefragt: Warum darf ein Hörgerät denn nicht sichtbar sein?
Erzählen Sie uns etwas zu Ihren Entwürfen?
Ja sicher. Das Hauptelement ist ein Hörtrichter aus Bronze, der in der Ohrmuschel sitzt und nach aussen hin gut sichtbar ist. Ich habe sozusagen versucht, den Hörtrichter aus dem 19. Jahrhundert in einer modernen und ästhetischen Version aufzugreifen. Zusätzlich habe ich Schmuckelemente gestaltet, die man am Hörtrichter befestigen kann.
Der Hörtrichter ist unisex, also für Männer und Frauen gedacht. Die Schmuckstücke habe ich für drei verschiedene Persönlichkeiten entworfen: Kreisrunde Ohrringe für eine junge Frau, eine Einsteckbrosche fürs Jacket für einen Herrn und schliesslich eine Kette für eine ältere Dame. Alle Schmuckstücke kann man an dem Hörtrichter befestigen.
Entspricht dies den Bedürfnisse der Menschen mit einer Schwerhörigkeit?
Ich habe vorab viele Interviews mit Menschen mit einer Schwerhörigkeit geführt, um herauszufinden, was für sie wichtig ist: Wollen sie überhaupt, dass das Hörgerät sichtbar ist? In welche Richtung könnte das gehen? Was für Material wünschen sie sich? Die Ergebnisse meiner Arbeit habe ich meinen Interviewpartner:innen dann zugeschickt und sie noch einmal nach ihrer Meinung gefragt.
Lesen Sie das gesamte Interview im aktuellen dezibel.
