Mit sechs Jahren ins Internat. In einem fremden Land. Mit Hörverlust und ohne sich richtig verständigen zu können. Unvorstellbar? Giuseppe hat’s erlebt.
«Ich wurde hörend geboren. Aber nach einer Meningitis im Alter von sechs Monaten verlor ich mein Gehör fast vollständig“, erzählt Giuseppe im dezibel Interview. Die Eltern folgen dem Rat der Fachleute und schicken ihr Kind zum Schuleintritt ins Internat nach Italien. Die Muttersprache zu lernen sei, so ist man sich einig, der beste Weg, für den schwerhörigen Jungen, um in der Welt der Hörenden Fuss zu fassen. Was Giuseppe im Internat erlebt, verfolgt ihn bis heute. „Es war offensichtlich, dass die Heilpädagogen dort den Umgang mit geistig Behinderten kannten, aber mit einem Kind, das schwerhörig ist, kaum erfahren waren. Ich hatte echte Probleme damals.“
Eine neue Welt
Erst als er nach vielen Jahren in die Schweiz zurückkehrt, lernt Giuseppe an der „Berufsfachschule für Lernende mit Hör- und Kommunikationsbehinderung“ (BSFH) in Zürich alles über Hörverlust, Schwerhörigkeit und auch die Gehörlosenkultur. „Ich war damals ziemlich sauer über die verpassten Chancen“, erinnert er sich.
Heute trägt der 48-jährige zwei CIs, spricht vier Sprachen und plant nach drei Ausbildungen bereits den nächsten beruflichen Schritt nach vorn. Gegen alle Widerstände.
Wie es dazu kam? Lesen Sie Giuseppes Geschichte hier oder ausführlicher im aktuellen dezibel.