Ein solidarisches Nein zur Initiative «No Billag»

Donnerstag, 11. Januar 18

Pro Audito Schweiz ruft die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dazu auf, die Initiative «No Billag» am 4. März abzulehnen.

«No Billag» ist nicht im Sinne von Menschen mit einer Sinnesbehinderung! Die Initiative bedroht deren Recht auf Information, Kommunikation und Teilhabe am öffentlichen Leben. Denn wenn die SRG SSR die Gebühren verliert, kann sie Menschen mit Sinnesbehinderungen den Zugang zu den Programmen nicht mehr garantieren.

Auch das Regionalfernsehen betroffen

Nicht nur die SRG SSR könnte Programme, die für hör- und sehbehinderte Menschen zugänglich sind, nicht mehr finanzieren. Auch das barrierefreie Angebot des Schweizer Regionalfernsehens ist durch «No Billag» bedroht. Dadurch verlören viele hör- und sehbehinderte Menschen eine Verbindung zum lokalen Leben. Dieser Zugangsverlust verstösst gegen die UNO-Behindertenrechtskonvention, die die Schweiz 2014 ratifiziert hat.

Untertitelung und Gebärdensprache in Gefahr

Erst im September 2017 haben die Sinnesbehinderten-Verbände mit der SRG SSR eine neue Vereinbarung getroffen. Diese legt fest, dass bis im Jahr 2022 80 Prozent der Sendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit Untertiteln ausgestrahlt werden und die Sendezeit mit Gebärdensprache auf 1000 Stunden pro Jahr angehoben wird. Die Vereinbarung ist ein grosser Erfolg für Pro Audito Schweiz und soll sicherstellen, dass die Unterstützungsleistungen für Menschen mit einer Hörbehinderung ausgebaut werden.

Nein zur Initiative «No Billag»

Indem sie die Radio- und Fernsehgebühren zugunsten einer sogenannt freien Wahl bei der Information abschaffen wollen, greifen die Initianten von «No Billag» den Service Public frontal an. Sie nehmen in Kauf, dass ein barrierefreier Zugang zu Information, Kulturangeboten und Unterhaltung aus finanziellen Gründen wieder zunichte gemacht würde. Pro Audito Schweiz geht davon aus, dass etwa 300’000 Menschen mit einer Hörbehinderung in der Schweiz von einem potentiellen Wegfall der Untertitelung betroffen wären.

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