Dr. Stefanie Becker von Alzheimer Schweiz: Was Hören mit Demenz zu tun hat

Freitag, 14. Februar 25

 

Dr. Stefanie Becker, Direktorin Alzheimer Schweiz.

Beim kostenlosen Webinar am Welttag des Hörens 2025 erklärt Dr. Stefanie Becker, Direktorin von  Alzheimer Schweiz, was Demenz ist, wie sie abgeklärt wird und welche Rolle Hörverlust spielt. Im Vorab-Interview gibt sie bereits einige Einblicke.

Demenz – was ist das eigentlich genau?

Demenz ist keine einzelne Krankheit, sondern der Oberbegriff für eine Reihe von Symptomen, die bei ganz unterschiedlichen Krankheiten auftreten. Das sind zum Beispiel Schwierigkeiten mit dem (Kurzzeit-) Gedächtnis, der Orientierung im Raum oder dem Finden passender Worte etc.. Die häufigste Krankheit, die eine Demenz verursachen kann, ist Alzheimer. Es gibt aber wie gesagt auch andere Krankheiten, wie zum Beispiel Depressionen, bei denen ähnliche Symptome auftreten können. Diese werden oft mit Demenz verwechselt. Umso wichtiger ist eine Diagnosestellung, weil diese – anders als Demenz – behandelbar sind.

Woran erkenne ich eine Demenz?

Oft sind es die Angehörigen, die einen Demenzverdacht hegen. Ihnen fällt zum Beispiel auf, dass die vertraute Person häufig mitten im Satz das richtige Wort nicht findet, Begriffe verwechselt oder Sätze einfach nicht beendet.  Die Person hat Mühe, alltägliche Aufgaben zu erledigen, vergisst Verabredungen oder dass sie an wichtigen Ereignissen wie etwa einem Familientreffen teilgenommen hat. Ungewohntes Verhalten ist auch ein Indiz: Zum Beispiel wenn die Grossmutter den Enkeln plötzlich Wienerli mit Pilzen statt Kartoffelsalat auftischt, Unbekannten gegenüber aufdringlich wird oder anzügliche Bemerkungen beim Nachbarn macht. Wenn solche Symptome häufiger auftreten, ist eine fachärztliche Abklärung wichtig.

Und was hat Demenz mit dem Gehör zu tun?

Eingeschränktes Hören und Demenz hängen in unterschiedlicher Weise zusammen. Zunächst einmal können sich die Symptome einer Demenz und die Folgen eines Hörverlustes ähneln. Das kann zu Fehldiagnosen führen. Ausserdem – und das ist leider den meisten Menschen gar nicht bewusst – ist  Schwerhörigkeit ein wichtiger, aber beeinflussbarer Risikofaktor für eine Demenzerkrankung: Fehlende akustische Reize können die Entstehung einer Demenz begünstigen oder den Verlauf beschleunigen. Das liegt unter anderem daran, dass Hörbeeinträchtigungen den sozialen Austausch und die Teilhabe erschweren. Das führt oft dazu, dass sich Menschen zurückziehen und isolieren, was wiederum den geistigen Abbau fördert. 

Mehr Infos zum Thema gibt’s beim Webinar “Was Hören mit Demenz zu tun hat” am 3. März 2025. mit Dr. Stefanie Becker und Prof. Dr. Nathalie Giroud, Neurowissenschaftlerin an der Universität Zürich:

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