Das sind fünf wichtige Faktoren, die zur Vorbeugung einer Demenz beitragen können

Montag, 27. Mai 19

Prof. Dr. Elke Kalbe

Das Gehirn verändert sich im Alter: Es wird langsam kleiner und weniger funktional, und dies sind – vereinfacht gesagt – wesentliche Gründe, weshalb wir im Alter uns Dinge weniger gut merken können und auch geistig weniger schnell und flexibel werden. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Jüngste Studien zeigen, dass es so genannte «Schutzfaktoren geistiger Leistungsfähigkeit im Alter» gibt. *Das Gehör ist einer davon* Professorin Dr. Elke Kalbe von der Universität Köln war in Zürich und hat fünf wichtige Faktoren vorgestellt. Pro audito schweiz war dabei.

 

 

1. Sei geistig rege

Bildung schützt vor Demenz. Nach wissenschaftlichen Schätzungen reduziert jedes zusätzliche Jahr Bildung das Risiko. Wer also auch im Alter geistig anspruchsvolle Tätigkeiten wie Musizieren, Lesen oder kreative Arbeiten macht, arbeitet sich ein Polster für seine «kognitive Reserve».

2. Bewege dich!

Erste Studien weisen darauf hin, dass Bewegung dem Auftreten einer Demenz Gegensteuer gibt. Besonders gute Resultate zeigen kombinierte Trainings mit kognitiven Elementen, wie sie zum Beispiel beim Tanzen oder beim Bewegungsspiel mit Computer-Konsolen vorkommen. Es brauche jedoch gemäss Kalbe weitere Studien, die untersuchen, ab welcher Trainingsintensität, -frequenz bei den Resultaten eine solche Wirkung erzielt werden kann.

3. Sei sozial aktiv und lass es dir gut gehen

Demenz trifft häufiger bei Personen mit geringer sozialer Aktivität auf. Und: Wer im Gegenschluss sozial aktiv ist, beugt übrigens neben einer Demenz auch einer Depression vor.

4. Ernähre dich gesund!

Gemäss bisherigen Studien sind bei einer mediterranen Ernährung die positiven Effekte zwar nicht riesig, aber dennoch nachweisbar. Auch einen positiven Einfluss hat Alkohol – natürlich nur in vernünftigen Massen und wenn keine medizinischen Gründe gegen ein Gläschen Wein sprechen.

5. Sorge dich um dein Gehör!

Wer schlecht hört, hat eine erhöhtes Risiko für eine Demenz. Wird das Gehirn weniger angeregt, riskiert Hirnschwund. Wer schlecht hört, ist auch sozial weniger aktiv und oft auch weniger in Bewegung. Die gute Nachricht dazu: Nach aktuellen Schätzungen liesse sich mit einer guten Hörversorgung und mit Hörtrainings die durch schlechtes Hören verursachten Demenzfälle um ein Drittel verringern.

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