Rund ein Viertel aller frisch gebackenen CI-Träger:innen in der Schweiz ist bereits über 65 Jahre. CI-Experte Dr. Patrick Dörig findet: «Gut so!».
Herr Dörig, was sind die Argumente, die dafür bzw. dagegen sprechen, sich im höheren oder hohen Alter ein CI implantieren zu lassen?
Nun das Pro liegt auf der Hand – die bessere Kommunikation mit den Mitmenschen. Contras gibt es eigentlich nicht per se, ich würde eher sagen Voraussetzungen: Man muss sicher immer schauen, wie der gesamtheitliche Gesundheitszustand einer Person ist. Also ob zum Beispiel jemand Begleiterkrankungen hat, die dagegen sprechen den Eingriff vorzunehmen. Und eine gewisse geistige Grundfitness muss jede:r CI-Kandidat:in mitbringen. Ausserdem natürlich die Bereitschaft, die nötigen Hörtrainings zu machen und in die Anpassung zu kommen.
Was würden Sie sagen: Ist man irgendwann tatsächlich «zu alt» für ein Cochlea Implantat?
Ich glaube es wäre falsch, das an einer Zahl festzumachen. Man muss viel mehr jede:n Patient:in individuell betrachten. Beispielweise machen wir im Rahmen der CI-Abklärung immer auch eine Abklärung des Gleichgewichtsorgans. Und wenn da herauskommt, dass ein Patient Einschränkungen hat, muss man sorgfältig abwägen, ob eine CI-Operation sinnvoll ist. Kategorisch ausgeschlossen ist eine Implantation in solchen Fällen aber nicht.
Ein Höchstalter würde ich wie gesagt nicht nennen. Ich habe aber den Eindruck, dass es ab 80 oft schwieriger wird.
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