Wenn Eltern, pädagogische und medizinische Fachstellen sowie Ingenieure von Cochlea Implantaten (CI) eng zusammenarbeiten, profitieren Kinder und Jugendliche mit Hörproblemen noch mehr. Dies ist die Hauptbotschaft des CI-Forum 2018 in Olten.
Über 200 Personen haben am Samstag, 3. November 2018 am CI-Forum 2018 in Olten teilgenommen. Das von Pro Audito Schweiz organisierte Treffen hat nun schon zum 13. Mal stattgefunden. «Das CI-Forum ist die einzige Austauschplattform in der Schweiz für Betroffene und Fachpersonen zu diesem Thema», erklärte Irene Verdegaal, Geschäftsleiterin von Pro Audito Schweiz, in der Eröffnungsrede.
Zweisprachig mit Gebärden- und Lautsprache
Ein relativ neuer Ansatz in der Hör- und Sprachentwicklung der Kinder ist der so genannte bilinguale Ansatz. Bei diesem Ansatz lernen die Kinder mit Cochlea Implantaten sowohl die Laut- als auch die Gebärdensprache. Dank diesem Ansatz sollen sich die Kinder in der Welt der Hörenden, aber auch der Gehörlosen bewegen können. Die beiden Sprachsysteme schliessen sich nicht aus, sondern lassen sich miteinander kombinieren.
Dr. med. Renske Beeres-Scheenstra stellte die Ergebnisse einer erstmals in der Schweiz durchgeführten Studie zum Fremdsprachenerwerb von Kindern und Jugendlichen mit Cochlea Implantat vor. Demnach nehmen erfreulich hohe 88 Prozent am Fremdsprachenunterricht teil. Im Englisch konnten die Grundanforderungen mehrheitlich erreicht werden. Im Französisch wurde ein ausreichendes Leseverständnis festgestellt, das Hörverstehen schnitt hingegen schlechter ab – dies ist übrigens dasselbe Resultat wie bei der Vergleichsgruppe ohne Hörbeeinträchtigung.
Das Thema Berufsbildung rundete das CI-Forum 2018 ab. Die Teilnehmenden erfuhren, welche Unterstützung hörbeeinträchtigte Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt und in der Berufsbildung in Anspruch nehmen dürfen.