Behindertensession: Dorian Oesch ist dabei!

Montag, 30. Januar 23

Jetzt ist es offiziell: Dorian Oesch ist einer der 44 Parlamentarier:innen, die am 24. März bei der ersten Behindertensession der Schweiz dabei sein werden (wir haben berichtet). Wollen Sie mehr über den 20-jährigen CI-Träger wissen, der die Anliegen von Menschen mit Schwerhörigkeit im Bundeshaus vertritt? Dann lesen Sie weiter…

Glückwunsch zu Ihrer Wahl, Herr Oesch! 

Dankeschön!

Was hat Sie motiviert, sich als Kandidat für die Behindertensession aufstellen zulassen?

In der Schweiz leben rund 1,3 Millionen Menschen mit Schwerhörigkeit. Ich bin einer von ihnen. Und wie sie, stosse ich – neben der persönlichen Akzeptanz – immer wieder auf politische und gesellschaftliche Barrieren. Ich bin sehr an Politik interessiert und glaube fest daran, dass diese Hindernisse nur auf politischer Ebene abgebaut werden können. Deshalb habe ich mich beworben. Dass es mit der Wahl geklappt hat, ist toll. Es ist für mich eine echte Ehre, die Anliegen der schwerhörigen Menschen in der Session zu vertreten.

Was ist ihr Ziel – was möchten Sie für die schwerhörigen Menschen in der Session erreichen?

Es gibt natürlich einige Themen, die sich lohnen würde, anzusprechen – wie schon gesagt: Hörbeeinträchtigte Menschen, stossen in ihrem Leben an viele Grenzen. Zum Beispiel an einem Schalter mit Glaswand oder auch bei Durchsagen im ÖV. Eines der grossen Themen ist deshalb sicherlich die barrierefreie Kommunikation. Auch die IV ist ein Thema, da die rechtlichen Grundlagen in den Kantonen verschieden umgesetzt werden.

Ganz grundsätzlich bin ich motiviert, Verbesserungen anzustreben und zu thematisieren, damit beeinträchtigte Menschen ihren Alltag besser bewältigen können.

Können Sie uns noch etwas über sich erzählen?

Ja gern. Ich bin im Alter von drei Monaten an Meningitis erkrankt und habe dadurch das Gehör verloren. Mit acht und zehn Monaten wurde ich dann implantiert und trage seitdem zwei Cochlea-Implantate. Bis in die sechste Klasse ging ich – mit audiopädagogischer Unterstützung – in die Regelschule. Weil es immer schwieriger wurde in der Regelklasse mitzuhalten, habe ich die Oberstufe im Landenhof besucht und anschliessend an der BSFH in Oerlikon meine Lehrzeit erfolgreich abschliessen können. Heute arbeite ich als Servicetechniker für Kälte / Klima. Ich warte und repariere Wärmepumpen/ Klima- und Kälteanlagen.

Meine Familie ist seitdem ich denken kann in der SVEHK aktiv. Meine Freundschaften mit anderen Kindern, die das gleiche Handicap hatten wie ich, haben mir sehr geholfen, mich mit meiner Schwerhörigkeit auseinanderzusetzen  und sie zu akzeptieren. Heute kann ich gut mit meiner Beeinträchtigung leben und dazu stehen.

Was ist dein Lebensmotto?

Ich bin eine sehr positiv eingestellte Person. Mein Leben gestalte ich nach dem Motto: Lerne aus der Vergangenheit, verbessere in der Gegenwart und freue dich an der der neuen Zukunft.

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