Schwerhörig – wie kommt das?

Einige Menschen werden schwerhörig oder gehörlos geboren, denn: Eine Schwerhörigkeit kann erblich bedingt sein. In den meisten Fällen steckt aber etwas anderes dahinter.

Altersschwerhörigkeit

Ganz „normal“: die Altersschwerhörigkeit. Ab 30 beginnen die Ohren zu altern. Manche hören bereits in den 40ern schlechter. Ab 50 Jahren nimmt die Schwerhörigkeit zu. Gut ein Drittel der 60+-Jährigen ist von einem altersbedingten Hörverlust betroffen. Zwei von drei 70+-Jährigen sind schwerhörig. Bei den 80-Jährigen sind es über 80 Prozent. Der altersbedingte Hörverlust entsteht durch eine permanente Überbeanspruchung der Hörzellen im Innenohr. Feine Haarzellen sterben allmählich ab. Die Signale hoher Töne gelangen nicht mehr ins Hörzentrum. Mit der Zeit fällt es immer schwerer, Sprache zu verstehen.

Lärm

Ebenfalls wenig überraschend: Lärm führt zu unheilbarem Hörverlust. Wer sich über längere Zeit einem Schallpegel von über 85 Dezibel aussetzt, schädigt sein Gehör. Starker oder lang andauernder Lärm überlastet die Haarzellen im Ohr. Sie erholen sich immer schlechter und sterben schliesslich ab. Das Tückische daran: Lärm-Hörschäden machen sich – ausser bei einem lauten Knall oder einer Explosion – oft erst nach Jahren bemerkbar.

Hier sehen Sie einige Beispiele für Lärmbelastungen, die zeigen, wie schnell der Grenzwert von 85 dezibel erreicht oder überschritten wird:

140 dB Düsenjet beim Starten
120 dB Live-Konzert
110 dB lauter Donner, Rasenmäher
90 dB Stadtverkehr, iPod
80 dB lautes Radio, Wahlton Telefon
60 dB normale Unterhaltung

Krankheiten

Zu den für das Gehör gefährlichen Infektionskrankheiten gehören unter anderem Mittelohrentzündung, Mumps, Masern, Röteln und Meningitis. Sie werden durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Dringen Bakterien ins Innenohr ein, kann das zu einer Entzündung und in Folge zu Innenohrschwerhörigkeit und / oder einem Tinnitus führen, in schweren Fällen sogar zur Ertaubung.

Medikamente

Es gibt Medikamente, die als unerwünschte Nebenwirkung das Gehör schädigen. Oft bleibt der Zusammenhang unerkannt. Wirkt ein Medikament gehörschädigend (ototoxisch), zerstört es die Haarzellen der Hörschnecke im Innenohr unwiderruflich. Antibiotika, aber auch vermeintlich harmlose Medikamente wie Acetylsalicylsäure, besser bekannt als Aspirin, können bei längerer Anwendung oder hoher Dosierung einen Hörverlust auslösen. Pro Audito stellt Ihnen hier eine Liste ototoxischer Medikamente zur Verfügung:

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